PSILOCYBIN Nanacatl, Teo-Nanacatl, Quahtlana- nacatl; Varietäten von Psylocebe * Geschichte Mexicanische Chroniken, in der Regel aus dem 16. und 17. Jahrhundert, enthalten eine Reihe von Hinweisen auf rituelle und profane Verwendung von Pilzen als Rauschdroge. "Die Chichimeken", bemerkt Bernardino de Shagún, "hatten große Kenntnisse von Pflanzen und Wurzeln und kannten ihre Eigenschaften und Kräfte. Sie selbst entdeckten und benutzten als erste die Wurzel, die sie peiotl nennen (Meskalin) und die sie sammelten und aßen, um sie zu verwenden wie Wein, und dasselbe taten sie mit Nanacatl, giftigen Pilzen, die einen trunken machen wie Wein". Später erwähnte Sahagún noch einmal Teo-Nanacatl (Gottes Fleisch), eine Sorte kleiner Pilze die unter Wiesengras wachsen, einen hohen, dünnen Stil haben und gerne gegessen werden, weil sie trunken machen. Genauer noch beschreibt Fray Toribio de Benavente (Motolina) in seiner Historia de los Indios de la Nueva Espana (1569) den Genuß und die Wirkung der Pilze während religiöser Zeremonien: "Als erstes aß man während des Festes kleine schwarze Pilze, Nanacatl genannt, die einen trunken machen, Visionen und selbst Wollust hervorrufen. Sie aßen sie, ehe der Tag anbrach... mit Honig, und sobald sie sich durch ihren Einfluß genug erhitzt (Anm.: Vermehrter Blutandrang im Gesicht ist eine der ersten Wirkungen nach dem Genuß von Psilocybin, der wirksamen Substanz im Teo-Nanacatl) fühlten, begannen sie zu tanzen. Andere sangen, wieder andere weinten, weil sie berauscht waren, andere versagte die Stimme. Diese setzten sich in einen Raum, wo sie in sich wie versunken blieben. Die einen hatten das Gefühl, sie stürben, und weinten in ihren Halluzinationen, andere sahen sich von einem wilden Tier aufgefressen, wieder andere bildeten sich ein, sie nähmen einen Feind im Kampfgetümmel gefangen. Dieser glaubte, er sei reich, jener, er hätte eine große Anzahl von Sklaven. Es gab welche die glaubten, man habe sie beim Ehebruch ertappt und werde ihnen nun den Kopf zerschmettern oder sie hätten irgendwelcher Diebstähle schuldig gemacht, wofür man sie jetzt töten werde..., und noch tausend andere Visionen. Nachdem der Rausch vorbei war, unterhielten sie sich untereinander über ihre Halluzinationen." Resoluter als Motolina beschreibt Padre Jacinto de la Serna den "Götzendienst" mit den kleinen gelben Pilzen", die von Priestern und alten Leuten gesammelt wurden, die eine ganze Nacht neben ihnen im Gebet verharren und im Morgen- grauen, wenn ein leichter Wind zu wehen begann, die Pilze aßen, "denen sie göttliche Eigenschaften zuschrieben, mit denselben Eigenschaften wie Ololioqui oder Peyote, da sie, gegessen oder getrunken, die vergiften, welche sie nahmen, sie ihrer Sinne berauben und tausend Irrtümer glauben lassen." Besonders interessant an Motolinas Beschreibung ist die Tatsache, daß schon in dem urtümlichen, mexikanischen Kontext die Effekte der halluzinogenen Pilze nicht durchweg lustvoll erlebt wurden. Es gab angstbetonte Be- gegnungen mit dem Pilz-Gott, in denen die Berauschten von wilden Tieren bedroht, von Feinden verfolgt, in eine Todesangst nach der anderen verfielen. Eine weiterer Histograph, Tezozomoc, ein bekehrter Indio, beschreibt in seiner Crónica Mexicana, wie bei der Krönung des später von Spanien ermordeten Montezuma die Mexikaner fremden Besuchern wilde Pilze (hongos montesinos) gaben, worauf die Gäste trunken wurden und wilde Tänze begannen. Diego Duran (Histora de los Indios) geht noch weiter ins Detail: Nachdem die üblichen Menschenopfer dargebracht worden waren, aßen alle Teilnehmer rohe Pilze (hongos crudos), die sie betrunkener machten als viel Wein. In ihrer Ekstase töteten sie viele mit eigener Hand, andere erlebten durch die Macht der halluzinogenen Pilze Visionen und Offenbarungen über die Zukunft. Der aztekische Pilzkult ist inzwischen in dem überwiegenden Teil Mexikos erloschen. Früher muß er sogar in anderen Gegenden Amerikas verbreitet gewesen sein. Sein Alter läßt sich nur schätzen; jedenfalls haben ihn die Azteken von erheblich älteren indianischen Kulturen übernommen: Wie S.d. Borhéguy nachgewiesen hat, spielen schon im 13. vorchristlichen Jahrhundert steinerne Bilder in Form von Pilzen eine Rolle in guatemaltekischen Kulten. Danach wäre der Pilzkult weit über 2000 Jahre alt. Das Verdienst für die erste wissenschaftliche Beschreibung von Teo-Nanacatl gebührt dem amerikanischen Botaniker Richard E. Schultes, der 1939 narkotische Basidiomyceten in Mexiko entdeckte. Doch während Schultes Entdeckung nur einem engen Kreis von Fachleuten bekannt wurde, erregte die sehr gründliche Erforschung noch bestehender mexikanischer Pilzkulte durch das Ehepaar Valentina Pavlovna und Gordon Richard Wasson mehr Aufsehen. Sie gaben auch den Anstoß dazu, daß die wirksamen Stoffe in Teo-Nanacatl entdeckt wurden. Seit 1953 unternahmen Wasson und seine Frau jedes Jahr während der Regenzeit (in der die Pilze wachsen, das Reisen aber höchst gefährlich ist) Expeditionen nach Südmexico. In Dörfern, wo die meisten Indios kein Spanisch sprechen, suchten sie das Vertrauen der Eingeborenen zu erwerben und die Pilze innerhalb der religiösen Zeremonien zu konsumieren. "Unsere Haltung war die demütiger Bittsteller, welche gekommen sind, um die Geheimnisse der heiligen Pilze zu erfahren, um ihren eigenen Volk zu nützen", erläutert Wasson den Geist dieser Forschungen. Bei den Indianern gelten die Pilze als heilig, obschon der alte Name Teo-Nanacatl erloschen ist. Sie werden nicht verkauft, sondern privat überbracht, sorgfältig eingewickelt und stets hinter verschlossenen Türen gegessen. Man spricht nicht öffentlich über sie und "befragt" den Pilz nur, wenn wirklich ernsthafte Gründe vorliegen - etwa eine Krankheit, für die man ein Heilmittel zu erfahren sucht, oder wenn man Nachrichten über den Zustand einer weit verreisten Verwandten erhalten will. Der Pilz, bemerkt Wasson, überbringt "wie die Post Botschaften des Abwesenden, teilt mit, ob er lebt und gesund ist, ob krank oder im Gefängnis, ob er verheiratet ist oder Kinder hat." Bei den Mixe ißt der Fragende die Pilze allein, ein Freund bleibt bei ihm, der seine Worte in der prophetischen Trance bezeugen kann. In anderen Religionen fällt diese Rollen einem besonders befähigten Mann oder Frau zu, dem curandero oder der curandera (Heiler bzw. Heilerin) die innerhalb einer komplexen schamanistischen Zeremonie die Pilze essen und die Fragen beantworten, sobald sie in Trance geraten. Es gibt echte curanderos und Betrüger, welche die Trance nur heucheln. Eine der beiden echen Heilerinnen, welche die Wassons entdecken, die Mazaketin Maria Sabina in Huantla de Jiminez, ist geradezu berühmt geworden. René de Solier hat sie in einem Buch geschildert.Alvaro Estrada hat 1975/76 kurz vor ihrem Tod, Gespräche mit der Heilerin auf Tonband aufgenommen und daraus einen eindrucksvollen Lebensbericht gestaltet; im Anhang findet man die "schamanischen Gesänge der Maria Sabina"; Albert Hofmann hat ein in- formatives Vorwort beigesteuert. Der solchermaßen Begabte wird von Gott berufen. Er ergreift diese Tätigkeit, wenn die Pilze, die er ißt, sie ihm anbefehlen. * Wissenswertes Psilocybin ist stark mit dem LSD 25 verwandt. Manches mag einem auf der langen Reise ähnlich vorkommen, jedoch nicht mit 'unserem' gestreckten, LSD. Ziemlich heavy ist jedoch wenn das Pilzwesen zu plaudern beginnt: 'Ich bin alt, älter als das Denken in Deiner Gattung, und das ist selbst schon fünfzig mal älter als Deine Geschichte. Obwohl ich seit urdenklichen Zeiten auf Erden weile, komme ich von den Sternen. Meine Heimat ist kein Planet, denn viele Welten, verstreut über die leuchtende Galaxis, haben Lebensbedingungen, die meinen Sporen eine Chance geben. Der Pilz, den Du siehst, ist der Teil meines Körpers, der der sexuellen Erregung und dem Licht geweiht ist. Mein wahrer Körper aber ist ein feines Geflecht von Fasern, die in der Erde wachsen. Solche Geflechte können etliche Morgen Land bedecken und mehr Querverbindungen haben, als ein menschliches Gehirn. Mein Myzel-Geflecht ist fast unsterblich, nur die plötzliche Vergiftung eines Planeten oder die Explosion seiner Sonne kann mich auslöschen. Durch besondere Fähigkeiten, die Dir wegen gewisser Mängel in Deinem Realitätsmodell unerklärlich sind, sind alle meine Mycelgeflechte in ätherischer Kommunikation durch Zeit und Raum in der Galaxis. Der Myzel-Körper ist so zart wie ein Spinngewebe, aber sein kollektiver Geist und sein Gedächnis sind ein großes historischen Archiv, in dem der Verlauf der Intelligenzentwickliung auf vielen Welten in unserem Spiralnebel gespeichert ist. Denn siehe, der Raum ist ein riesiger Ozean voll der unempfindlichen Lebensformen, die die Fähigkeit besitzen, sich in Sporen zurückzuziehen und aus Sporen erneut zu keimen. Sporen sind mit der härtesten bekannten Substanz bedeckt. Durch die Äonen von Zeit und Raum treiben viele sporenbildende Lebensformen, die ihr Leben zeitweise eingestellt haben, manchmal für Jahrmillionen, solange, bis sie auf eine geeignete Umwelt stoßen. Nur wenige dieser zu neuem Leben erwachten Arten besitzen Intelligenz, nur ich und meine erst jüngst entstandenen nahen Verwandten haben die Fähigkeit zur Hyperkommunikation und die Gedächniskapazität erreicht, die uns zu führenden Mitgliedern in der Gemeinschaft galaktischer Intelligenz machen. Wie diese Hyperkommunikation funktioniert, ist ein Geheimnis, das dem Menschen nicht leichtfertig anvertraut wird. Aber der Schlüssel zu ihm ist das Vorhandensein von Psilocybin und Psilocin in den bio- synthetischen Kanälen meines lebenden Körpers. Diese Stoffe öffnen mir und den mit mir verbundenen den Vorhand und gestatten den Blick auf vielfältige Welten. Du als Individuum und der Mensch als Spezies stehen an der Schwelle einer symbiotischen Beziehung mit meinem Erbgut, einer Beziehung die viel- leicht Menschheit und Erde an den galaktischen Hauptsctrom höherer Kulturen heranbringt. Da es für Dich nicht leicht ist, andere Formen der Intelligenz um Dich herum zu erkennen, haben auch Deine fortschrittlichsten Theorien in Politik und Gesellschaft nur den Begriff des Kollektivismus erreicht. Aber jenseits des Zusammenschlusses von Mitgliedern einer Gattung zu einem sozialen Organismus leigen reichere und phantastischere Entwicklungsmöglichkeiten. Symbiose ist eine davon. Symbiose ist eine Beziehung gegenseitiger Abhängigkeit zum positiven Nutzen für beide daran beteiligten Arten. In den langen Jahrunderten meiner Entwicklung haben symbiotische Beziehungen vielmals und vielerorts stattgefunden. Diese Verbindungen waren von gegeseitigem Nutzen. In meinem Gedächnis befindet sich das Wissen um von ätherischen Energien betriebene Raumschiffe und deren Bau. Ich gebe dieses Wissen weiter, es ist ein Freifahrtsschein zu neuen Welten, Sonnen, die jünger und dauerhafter sind, als Deine eigene. Um ein ewiges Leben an den Ufern des Flusses kosmischer Zeiten zu sichern, biete ich dieses Abkommen höheren Wesen wieder und wieder an und habe mich dabei während der langen Jahrtausende über die Galaxis verbreitet. Mein Myzelgeflecht hat weder Organe noch Hände, um die Welt zu bewegen; aber höhere Tiere mit manipulativen Fähigkeiten können in gutem Glauben handeln, zusammen mit ihrem demütigen Pilzlehrer zu den Millionen Welten zurückkehren, deren Erben alle Bürger unseres Sternenhimmels sind.' * WO ZU FINDEN ? Eine SEHR wichtige Frage. Psilocybin wächst (wie jeder Pilz) gern und aus- reichend nach feuchten Tagen auf denen Sonnenschein folgt. In unseren Regionen (z.B. östliches Ö) findet man den Pilz in höheren Lagen (z.B. Semmering, Wechsel, usw..) er hält sich gerne in Wiesenrandlage auf. Erkennung: Hut blaß gelblich, schmierig, bleibender Ring (= Schleier), Stiel bei Ver- letzung blau anlaufend (!!). Hut 1,5 - 8 cm Durchmesser, konisch, glocken- förmig, im Alter konvex, schmierig, glatt, weißlich bis blaß gelb, später leicht bräunlich, im Alter oft bläulich verfärbt. Fleisch fest, weiß, läuft blau an Druckstellen. Lamellen dicht am Stiel angewachsen (= adnat), gelegentlich jedoch auch ohne Verbindung mit dem Stiel (=adnex), engstehend, grau bis violett-grau gefärbt, im Alter mit weißen Rändern. glatt, weiß an Druckstellen blau verfärbt. Das innere Häutchen (= Ve- lum partiale) ist von weißer Farbe und hinterläßt einen deutlichen Ring am oberen Teil des Stiels. Sporen 10-17 mm x 7 - 10 mm, von der Seite gesehen elliptisch bis oval, dickwandig mit einer großen Pore an der Spitze, purpur-brauner Sporenabdruck. Cystidia (= sterile Zellen) am Lamellenrand keulenförmig mit abgerundeten Köpfen. Gute Bücher für die Pilzaufzucht und die Pilzsuche sind: 'Halluzinogene Pilze unserer Heimat' & 'PSILOCYBIN - Ein Handbuch für die Pilzzucht' O.T.Oss & O.N.Oeric - Volksverlag (Watt sonst? =)) Gute Pilzreisen, Leute!!!!! Auf, auf.....